Diesen Artikel finden Sie unter: http://www.noz.de/artikel/2463258 Veröffentlicht am: 04.11.2021 um 14:04 Uhr
Vorher gut informiert
Azubis aus Fernost: So trotzt ein Bad Essener Hotel dem Nachwuchsmangel
von Cornelia Müller

Bad Essen. Auszubildende in der Gastronomie zu finden, ist nicht einfach und die Lockdowns der Corona-Pandemie haben die Lage nicht einfacher gemacht. Das Bad Essener Traditionshaus Höger’s geht neue Wege.
Silke Schuster, Chefin von Höger’s Hotel in Bad Essen, ist glücklich über ihre vier neuen Auszubildenden. Alle sind etwas Besonderes: Koch-Azubi Jonas Marting (25) zum Beispiel ist ausgebildeter Bauzeichner und hat Computerdesign studiert. Nun hat er sich dazu entschlossen, beruflich noch einmal etwas ganz Neues anzufangen. „Mir macht das Kochen einfach Spaß“, sagt er.
Seine drei Mit-Azubis wiederum haben einen sehr weiten Weg zurückgelegt, um in Bad Essen die Berufe des Kochs und der Hotelfachfrau zu erlernen: Hong Tran (20), Ngoc Chu (21) und Anh Phuong Vu (21) kommen aus Vietnam. Silke Schuster ist froh, dass das Trio die Reise nach Deutschland gewagt haben.
Der Kontakt kam über eine Agentur zustande, die in Deutschland und Vietnam Niederlassungen hat. Über diesen Vermittler erreichten die Hotelchefin Bewerbungen der drei inklusive übersetzter Zeugnisse. Ein
Videogespräch musste dann die persönliche Vorstellung ersetzen. „Da hat sich dann auch gezeigt, dass die alle schon ganz gut Deutsch konnten. Das war mir wichtig“, berichtet Silke Schuster.
Von Südostasien ins Wittlager Land: Die drei jungen Vietnamesen haben sich diesen Schritt sorgfältig
überlegt und entsprechend gut darauf vorbereitet. Schon in ihrem Heimatland hatten sie Deutschkurse belegt. Und sich bei Freunden und Bekannten informiert, die entweder in Deutschland leben oder hier gelebt haben.
„Alle haben das gute Schulsystem und die gute Ausbildung gelobt“, berichtet Anh Phuong Vu, die wie ihre Schulfreundin Ngoc Chu schon in ihrem Heimatland in der Gastronomie gearbeitet hat. In Bad Essen
möchten sich beide nun zur Hotelfachfrau ausbilden lassen: „Der Beruf bietet viele Chancen und ist sehr abwechslungsreich“, sind sich beide einig.
Ihr Traum ist es, in Deutschland zu bleiben: „Die Menschen sind nett, das Leben hier ist sehr gut.“ Was ihnen noch hier gefällt? Die Antwort kommt unerwartet: „Das Wetter.“
Aber natürlich gibt es auch Dinge, die sie in Niedersachsen vermissen. Selbstverständlich ihre Familie und Freunde. Dass die drei Auszubildenden sich zum Teil schon sehr lange kennen und in Bad Essen in einer Wohngemeinschaft zusammenleben, hilft ein bisschen gegen das Heimweh. Aber auch das vietnamesische Essen fehlt ihnen – die deutsche Küche sei schon eine Umstellung, sagt Anh Phuong Vu.
In der Küche und im Housekeeping, aber auch in der Berufsschule hat für die drei inzwischen der Alltag eines Azubis in Deutschland begonnen. Darüber hinaus steht die weitere Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse ganz oben auf ihrer persönlichen To-Do-Liste: mit Lehrvideos im Internet, Filmen in
deutscher Sprache, vor allem aber „versuchen wir ganz viel zu sprechen“.
Eine große Hilfe für die vietnamesischen Auszubildenden ist Ruth Albel. Die frühere Lehrerin an der
Oberschule Bad Essen unterrichtet die drei „Neu-Högeraner“ ehrenamtlich und praxisnah in deutscher Sprache. Und ihre Einladung zu einer typisch deutschen Weihnachtsfeier im Hause Albel steht. Hong Tran, Ngoc Chu und Anh Phuong Vu freuen sich schon.
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Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.
möchten sich beide nun zur Hotelfachfrau ausbilden lassen: „Der Beruf bietet viele Chancen und ist sehr abwechslungsreich“, sind sich beide einig.
Ihr Traum ist es, in Deutschland zu bleiben: „Die Menschen sind nett, das Leben hier ist sehr gut.“ Was ihnen noch hier gefällt? Die Antwort kommt unerwartet: „Das Wetter.“
Aber natürlich gibt es auch Dinge, die sie in Niedersachsen vermissen. Selbstverständlich ihre Familie und Freunde. Dass die drei Auszubildenden sich zum Teil schon sehr lange kennen und in Bad Essen in einer Wohngemeinschaft zusammenleben, hilft ein bisschen gegen das Heimweh. Aber auch das vietnamesische Essen fehlt ihnen – die deutsche Küche sei schon eine Umstellung, sagt Anh Phuong Vu.
In der Küche und im Housekeeping, aber auch in der Berufsschule hat für die drei inzwischen der Alltag eines Azubis in Deutschland begonnen. Darüber hinaus steht die weitere Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse ganz oben auf ihrer persönlichen To-Do-Liste: mit Lehrvideos im Internet, Filmen in
deutscher Sprache, vor allem aber „versuchen wir ganz viel zu sprechen“.
Eine große Hilfe für die vietnamesischen Auszubildenden ist Ruth Albel. Die frühere Lehrerin an der
Oberschule Bad Essen unterrichtet die drei „Neu-Högeraner“ ehrenamtlich und praxisnah in deutscher Sprache. Und ihre Einladung zu einer typisch deutschen Weihnachtsfeier im Hause Albel steht. Hong Tran, Ngoc Chu und Anh Phuong Vu freuen sich schon.
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